TOURENBESCHREIBUNG:
Die Motorradtour startet ab der Kajetansbrücke bei Pfunds im Tiroler Oberland und führt uns zuerst in die Zollfreizone Samnaun. Von dort durch das Unterengadin über die schönen alten rätoromanischen Dörfer Sent, Ftan, Ardez und nach Guarda. Weiter geht es nach Susch, Zernez und durch den Schweizer Nationalpark auf den Ofenpass. Vom Ofenpass in das Val Müstair durch Sta. Maria und Müstair bis nach Glurns und Mals. Von Mals über die Malser Haide vorbei am Reschensee und Nauders wieder zurück zur Kajetansbrücke.
Vor der Kajetansbrücke biegen wir rechts ab und fahren über die österreichische Seite in die Zollfreizone Samnaun, wo man billiger tanken und shoppen kann. Bis 1912 war Samnaun nur über die österreichische Talseite erreichbar und wurde deshalb Schweizer Zollausschussgebiet. Mit über 50 Shops ist Samnaun wohl die höchstgelegene Shoppingmeile. Ein Einkauf lohnt sich vor allem beim Sprit, Zigarren, hochwertige Spirituosen, Kosmetik, Schmuck, Butter, Zucker und Parfüm.
Es wird jedoch empfohlen die Zollbestimmungen einzuhalten und bei Überschreitung der Freigrenze, dies entsprechend am Zoll zu deklarieren. Von Samnaun geht es die teils schmale Straße oft durch einspurige Tunnel wieder zurück in das Tal Richtung Martina. Hier befinden wir uns im Unterengadin und fahren bis nach Crusch wo wir rechts nach Sent abbiegen. Hier bekommen wir schon die ersten Eindrücke von den alten Dörfer im rätoromanischen Stil. Im Unterengadin wird noch romanisch gesprochen. Nach Sent gelangen wir vor Scuol, was sich ehemals Schuls nannte und so auch noch den meisten nicht Schweizer bekannt ist, wieder auf die Hauptstraße. Wir fahren bis zum nächsten Kreisverkehr wo wir rechts abbiegen und auf das schöne Plateau von Ftan fahren. Von Ftan hat man einen herrlichen Blick auf die gegenüberliegende Talseite mit Tarasp und der Burg Tarasp. Nach Ftan kommt ein Stück Schotterstraße von gut 1 km, welche aber sehr gut zu befahren ist und erreichen dann den Ort Ardez. Über dem Ort thront die Ruine der Burg Steinsberg und schöne alte Häuser schmücken den Ort. Bei den Gefechten des Schwabenkrieges zerstörten die Österreicher 1499 das Dorf Ardez und die Burg Steinsberg. Von Ardez geht es wieder die Hauptstraße weiter durch das Unterengadin bis nach Giarsun wo wir rechts nach Guarda abbiegen.
In Guarda befinden sich die best erhaltenen Engadinerhäuser die mit Sgraffiti geschmückt sind und zählt zu den schönsten Dörfer in Graubünden. Für das einzigartige Ortsbild wurde Guarda 1975 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Es lohnt sich etwas Zeit zu nehmen und durch den schönen Ort zu spazieren. Von Guarda geht es auf der Hauptstraße rechts über Susch, wo sich die Abzweigung zum Flüelapass befindet, bis nach Zernez, wo sich das Nationalparkhaus des Schweizer Nationalpark befindet. Bei Zernez biegen wir links in den Schweizer Nationalpark in Richtung Ofenpass.
Der Schweizer Nationalpark wurde 1914 gegründet und ist der älteste Nationalpark der Alpen, seit 1979 ist er auch ein UNESCO-Biosphärenreservat und mit einer Fläche von 170 km² das größte Naturschutzgebiet der Schweiz. Bei der Fahrt durch den Nationalpark fahren wir auch bei der möglichen Abzweigung nach Livigno durch den Tunnel Munt la Schera vorbei und erreichen dann den Ofenpass 2.145 m (Pass dal Fuorn). Den besten Blick in das Val Müstair hat man hier von der Sonnenterrasse des Restaurant Süsem Give´ auf der Passhöhe.
Den Namen hat der Ofenpass von den Eisenschmelzen, da früher in der Nähe des Passes in Bergwerken Eisenerz abgebaut wurde. Der Ofenpass verbindet das Unterengadin mit dem Val Müstair, in welches wir abfahren. Die bestens ausgebaute Straße führt uns durch die Hauptorte des Val Müstair wie Tschierv, Sta. Maria (Abzweigung Umbrailpass) und nach Müstair. In Müstair befindet sich das alte Benediktinerinnenkloster St. Johann, welches 1983 in die Liste der UNESCO Welkulturerbe aufgenommen wurde. Gleich nach Müstair befindet sich die Grenze nach Südtirol und wir kommen in das Vinschgau wo das Tal jetzt Münstertal heißt. Nach Taufers kommen wir nach Glurns, in die kleinste Stadt der Alpen mit mittelalterlichem Flair. Die alten Stadtmauern sind noch vollständig erhalten und früher führte auch die Via Claudia Augusta durch Glurns, womit Glurns früher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt war. Von Glurns geht es weiter nach Mals wo wir auf die Hauptstraße treffen und über die Kurven der Malser Haide, nicht übertreiben, den Haidersee und den Reschensee erreichen. In Graun am Reschensee befindet sich der Kirchturm im Reschensee, wohl eines der beliebtesten Fotomotive in der Region. Die tragische Geschichte zur Errichtung des Reschen Stausees ist ausführlicher hier nachzulesen. Vom Kirchturm im Reschensee bei Graun fahren wir über den Reschenpass 1.507 m über Nauders wieder zurück zum Ausgangspunkt, der Kajetansbrücke bei Pfunds. (Text: K. Kirschner www.kurveneldorado.com)